Friedrich Nietzsche
Junge Fischerin
Des Morgens still ich träume
Und schau' den Wolken nach
Wenn leise durch die Bäume
Zittert der junge Tag
Die Nebel wogen und wallen
Das Frührot drüber hin
O niemand weiß von allen
Daß ich so traurig bin
Die See wogt kühl und leise
Vorbei ohne Rast und Ruh'
Mir schauert eigner Weise
Ich drücke mir die Augen zu
Mag nicht die Nebel sehn --
Lauert der Tod darin?
Ach! Niemand kann verstehen
Was ich so zage bin
Mit meinen tränenfeuchten Augen
Such' ich dich
Im Frührot seh' ich's leuchten
Ja du grüßest mich
Du kommst durch Nebelhüllen
Reitest auf dem Wind
Du kommst, das Herz zu stillen
Stillen dem armen Fischerkind